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26. Personalertag an der THA

Erwartungen der jungen Generation im Fokus

 
THA Julia Koch
24.06.2025
School of Business

Der 26. Personalertag an der Technischen Hochschule Augsburg bot fundierte Einblicke in die Erwartungen künftiger Absolventen an ihren Berufseinstieg und die Attraktivität von Arbeitgebern - basierend auf aktuellen Studienergebnissen und präsentiert von Studierenden der Hochschule.

Eröffnet wurde der Tag durch den Dekan der Fakultät für Wirtschaft, Prof. Dr. Nicolas Warkotsch, sowie durch Prof. Dr. Erika Regnet, die seit 2013 regelmäßig die Studie zur Arbeitgeberattraktivität durchführt.

Ergebnisse aus erster Hand: Studierende präsentieren ihre Forschung

Im Zentrum der Veranstaltung standen die aktuellen Ergebnisse der Befragung von THA-Studierenden zu ihren Erwartungen an den Arbeitsmarkt. Die Besonderheit: Die Auswertung und Präsentation der Ergebnisse übernahmen die Bachelor-Studierenden mit dem Schwerpunkt Personalmanagement selbst - in projektbasierten Gruppen, jeweils zugeordnet zu den einzelnen Fakultäten.

Spannende Einblicke aus den technischen Fakultäten

Den Anfang machten die Ergebnisse für die Fakultäten Architektur und Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Mechatronik, Internationales Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Besonders wichtig für angehende Architekten und Bauingenieure sind ein gutes Betriebsklima sowie ein abwechslungsreicher Aufgabenbereich. Gleichzeitig ist die Bedeutung des Gehalts gegenüber der letzten Befragung deutlich gestiegen.

Im Maschinenbau und in der Verfahrenstechnik kann ein attraktives Gehalt sogar entscheidend sein - auch wenn andere Kriterien nicht überzeugen.

Homeoffice und Benefits: Was wirklich zählt

Ein klarer Trend zeigte sich beim Wunsch nach Flexibilität: Zwei bis drei Tage Homeoffice pro Woche gelten als ideal. Zu den beliebtesten Zusatzleistungen zählen betriebliche Altersvorsorge, Essenszuschuss und der Wellpass.

Überraschend: Google verliert an Attraktivität als Arbeitgeber. Viele Studierende bevorzugen mittlerweile die Arbeit in Start-ups - ein Effekt, der unter anderem mit der zunehmenden Bedeutung von Künstlicher Intelligenz erklärt wurde.

Kampagne „aux.talents“: Regionale Arbeitgeber im Rampenlicht

Christine Neumann von der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH stellte die Fachkräftekampagne „aux.talents“ vor. Ziel ist es, Unternehmen der Region dabei zu unterstützen, sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren und gezielt Talente zu gewinnen und zu binden.

Individualität und Flexibilität gefragt

Nach einer kurzen Pause folgte die Vorstellung der Ergebnisse weiterer Fakultäten. Auch bei den Absolventen der Studiengängen Informatik und Data Science rangierten betriebliche Altersvorsorge, Wellpass und Essenszuschuss unter den wichtigsten Zusatzleistungen. Drei Tage Homeoffice sowie Gleitzeit wurden als bevorzugte Arbeitszeitmodelle genannt. In der Sozialen Arbeit waren ähnliche Benefits gefragt, allerdings gaben hier nur 21 % der Studierenden an, überhaupt Homeoffice nutzen zu wollen.

School of Business: Führungskräfte werden wichtiger

Die Präsentation der Ergebnisse der School of Business rundete das Bild ab. Besonders auffällig: Vorgesetzte werden nun als drittwichtigstes Kriterium für Arbeitgeberattraktivität bewertet - nach Betriebsklima und Aufgabenvielfalt. Auch das Gehalt hat im Ranking um fünf Plätze zugelegt.

Neue Prioritäten bei der Wochenarbeitszeit

Prof. Dr. Erika Regnet stellte abschließend die übergreifenden Ergebnisse zur gewünschten Wochenarbeitszeit vor: Eine Trendwende ist erkennbar. Während 2023 noch über die Hälfte der Befragten (58,7 %) eine Arbeitszeit von 3 5- 39 Stunden bevorzugten, sind es 2025 nur noch 36,3 %. Gleichzeitig steigt der Anteil derer, die 40 - 44 Stunden arbeiten möchten, auf 35,2 % (2023: 17,7 %).

Praxis trifft Hochschule: Diskussionsrunde zum Abschluss

In einer abschließenden, lebhaften Diskussion mit Gästen aus der Praxis wurden zentrale Themen vertieft. Zur Sprache kamen unter anderem die Diskrepanz zwischen Verantwortungswunsch und realer Führungsübernahme, der anhaltende Gender Pay Gap sowie die höhere Jobangebotquote für Männer trotz höherer Gehaltsforderungen.

Auch kulturelle Aspekte wurden thematisiert: Die DU-Kultur wird von Studierenden im Bewerbungskontext deutlich bevorzugt - im Gegensatz zu vielen Unternehmensvertretern, die insbesondere in großen, hierarchischen Organisationen weiterhin das "Sie" für angebracht halten.

Die Veranstaltung war rundum gelungen: Trotz der hochsommerlichen Temperaturen fanden zahlreiche Gäste den Weg an die Hochschule und beteiligten sich engagiert und konstruktiv an den Diskussionen.

Ausblick auf den nächsten Personalertag

Zum Abschluss gab Prof. Dr. Regnet einen kurzen Ausblick: Der Termin und das Thema für den 27. Personalertag stehen noch nicht fest - Ideen und Anregungen sind herzlich willkommen.