Kooperation, Zusammenhalt, Gemeinsinn, –
es vergeht kein Tag, an dem wir nicht daran erinnert werden, was notwendig ist, um die zahlreichen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Gleichzeitig existieren viele gegenläufige Strömungen, – Ausgrenzung, Abschottung, nationale Alleingänge und soziale Egoismen. Die beiden Pole bedingen sich oft gegenseitig.

Fragen nach Gruppenzugehörigkeit und kollektiver Identität werden deshalb nicht nur zunehmend öffentlich, oft kontrovers, diskutiert, sie stellen sich auch ganz praktisch in Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft.

Kollektive Identität als Erfahrung

Doch Identität lässt sich weder leicht greifen, noch verordnen. Viele Faktoren bestimmen, wo wir uns zuhause fühlen und wem wir unser Vertrauen, unsere Loyalität, Zeit und Arbeitskraft schenken. Gemeinschaft wird erlebt, gelebt und erfahren. Es sind deshalb oft weiche Faktoren, statt starker Argumente, die hier den Ausschlag geben. Der Kommunikation innerhalb, mit einer oder über eine Gruppe kommt dabei eine zentrale, oft zu wenig beachtete Bedeutung zu.

Identitätsstiftende Kommunikation

Aus der Überzeugung heraus, dass Kommunikationsdesigner:innen einen wichtigen Beitrag zu gelingender, identitätsstiftender Kommunikation leisten können, der auf dem Wissen über die Mechanismen erfolgreicher Markenkommunikation (Corporate Branding) aufsetzt, aber darüber deutlich hinausgehen kann, wurde der Masterstudiengang Identity Design konzipiert.

Es ist dies der einzige Masterstudiengang in Deutschland, der eine vertiefte, im Kommunikationsdesign angesiedelte, Auseinandersetzung mit dem Thema Identität in dieser Form ermöglicht.

Studienaufbau

Im ersten Semester des dreisemestrigen Studienprogramms steht die Sensibilisierung für verschiedenste Ausdrucks- und Erscheinungsformen kollektiver Identität (verbale und visuelle Codes, Rituale und Verhaltensmuster, Environments, …) im Mittelpunkt der drei Kernmodule (ID_Exploration & Communication, ID_Experience & Environment, ID_Recording & Craft) und des Theorie-Moduls (ID_Insight & Impact). Feldstudien eröffnen Einblicke in verschiedene Soziotope. Ein Leitthema (begriffliche Klammer; im WS24 beispielsweise »Plan«) ermöglicht im ersten Studiensemester eine modulübergreifende Fokussierung.

Die im ersten Studiensemester gewonnenen Erkenntnisse fließen im zweiten Semester in selbst initiierte, von Dozentenseite angebotene oder mit externen Partner:innen kooperativ durchgeführte Projekte ein, die darauf abzielen, identitätsstiftende Designprozesse in wirtschaftlichen, politischen oder sozial-gesellschaftlichen Kontexten neu denken und erproben zu können. Die Projektthemenwahl erfolgt in Absprache mit den Dozent:innen des Studiengangs und kann bereits auf eine spätere Masterarbeit hinführen. In den drei Kernmodulen sowie dem Theorie-Modul werden projektbegleitend zusätzliche Inhalte praktisch und/oder theoretisch vermittelt.

Das Studium schließt mit einer Masterarbeit aus dem Themenkomplex des Studiengangs ab. Sie kann als Einzel- oder Teamarbeit angemeldet werden.

Selbstverständnis und Methodik

Um zu neuen Formaten und/oder Praktiken identitätsstiftender Kommunikation zu gelangen, sind eine disziplinübergreifende Perspektive, Wissenshunger, Entdeckungsfreude und Eigeninitiative essenziell. Als Gestalter:innen nähern wir uns dem Thema aus einem künstlerisch-gestalterischen Selbstverständnis heraus, in dem verschiedenste Formen der Recherche und Methoden der Erkenntnisgewinnung (user-centred, partizipativ, performativ, spekulativ, etc.) ihren der Zielsetzung entsprechenden Platz haben.

Perspektivenvielfalt

Eine natürliche Perspektivenvielfalt ergibt sich zudem aus der Zusammensetzung der im Studiengang unterrichtenden Dozierenden, deren Fachkompetenzen und Biographien. Darüber hinaus wird der Kontakt zu externen Expert:innen und Partner:innen bewusst gesucht und gefördert. Studierende können hier auf ein bereits etabliertes Netzwerk von nationalen und internationalen Kontakten zurückgreifen. Auslandsstudienvorhaben werden unterstützt. Exkursionen sorgen für den nötigen Blick über den Tellerrand.

Es versteht sich übrigens von selbst, dass wir in einem Studiengang, der sich das Thema Identität auf die Fahne geschrieben hat, auf eine Kultur des Miteinanders großen Wert legen, –
Kooperation, Zusammenhalt und Gemeinsinn eben.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

Überall da, wo Menschen zusammenwirken sollen, in Unternehmen, Organisationen oder Institutionen, werden gemeinsame Ziele verhandelt. Die Verständigung darüber, welche Ziele warum und auf welche Weise verfolgt werden sollen, ist eine wesentliche Voraussetzung für deren Erfolg.

Und auch lose soziale Verbünde wie Interessengruppen, Fangemeinden oder das Gemeinwesen sind nur solange tragfähig, solange ein gemeinsamer Wertekanon existiert, der von der Mehrheit der Mitglieder geteilt wird.

Der kontinuierliche Austausch über diese gemeinsame Basis oder Identität ist unverzichtbar und nicht immer konfliktfrei. Identity Designer können hier Wege aufzeigen, Brücken schlagen und besitzen die notwendige Sensibilität für den richtigen Ton in der Kommunikation. Ihr Verständnis für die Komplexität des Themas erlaubt es ihnen, der Aufgabenstellung angemessene, innovative Kommunikationsstrategien und Medienformate zu entwickeln.

Sie tun dies als Expert:innen der Kreativwirtschaft, zunehmend in interdisziplinär agierenden Gestaltungsbüros oder Corporate Branding Agenturen, als Kommunikationsprofis in Unternehmen und NGO’s sowie Begleiter:innen von Entwicklungs- und Beteiligungsprozessen in Institutionen des öffentlichen Lebens und Gemeinwesens (Kunst und Kultur, Politik, Kommune, Land, Staat).

Nicht alle genannten Tätigkeitsfelder sind bereits etabliert. Hier versteht sich der Studiengang als Wegbereiter und Impulsgeber für neue Ausdrucksformen kollektiver Identität. Der Bedarf dafür ist heute mehr denn je offensichtlich.

Dazu Antje Kaiser, Creative Director, Heine/Lenz/Zizka, Berlin, …

»Die inhaltliche Ausrichtung eures Masterstudiengangs ist genauso richtig, wie sie – leider – selten ist. Wir brauchen dringend mehr junge Menschen, die sich mit dem Thema Identität auf einer Ebene beschäftigen, die über die Schaffung von Oberflächen weit hinausgeht und auch auf eine gesellschaftliche Relevanz abzielt. Weiter so!«

Die Zulassung zum Studium erfolgt einmal jährlich zum Wintersemester über ein zweistufiges Bewerbungsverfahren.

Der nächste Bewerbungszeitraum für einen Studienbeginn im Wintersemester 2026/27 geht vom 5. März bis zum 15. April 2026.

Studienvoraussetzungen

Qualifikationsvoraussetzungen für die Zulassung zum Masterstudiengang Identity Design sind:

1. Ein an einer staatlich anerkannten Hochschule in den Studienfächern »Kommunikationsdesign«, »Visuelle Kommunikation« oder verwandten Fachgebieten mit gestalterischer Orientierung abge­schlossenes Hochschulstudium mit mindestens 210 Creditpoints.
   
   Hochschulabsolventen:innen mit fachfremden Abschlüssen können bei einschlägiger Berufserfahrung im Bereich des Kommu­nikationsdesigns auf Beschluss der Prüfungskommission ebenfalls zugelassen werden.
   
   Bewerber:innen, die einen Abschluss mit weniger als 210 Creditpoints, aber mindestens 180 Creditpoints erworben haben, können zum Verfahren zur Feststellung der studien­gangspezifischen Eignung zugelassen werden. Nach bestandenem Verfahren haben sie die Diffe­renz zu den erforderlichen 210 Creditpoints innerhalb des ersten Jahres nach der Immatrikulation ihres Masterstudiums durch Nachqualifikation zu erwerben.

2. Das Bestehen eines zweistufigen Verfahrens zur Feststellung der studiengangspezifischen Eignung (Bewerbungsverfahren siehe unten).

Bewerbungsverfahren – Teil 1

Bewerbung bei der Prüfungskommission des Masterstudiengangs Identity Design

Während des Bewerbungszeitraums finden Sie hier einen Upload-Link.
Über das große Interesse an unserem Studienprogramm zum WS25/26 haben wir uns sehr gefreut. Alle Bewerbungen werden zeitnah gesichtet. Sie hören von uns.

Ihre Bewerbung (PDF) muss folgende Bestandteile enthalten:

• Lebenslauf mit aktuellen Kontaktdaten (Mailadresse, Mobilnummer, Anschrift)
• Kopie Ihres Personalausweises
• Nachweis der Hochschulzugangsberechtigung (Abiturzeugnis)
• Abschlusszeugnis Hochschulstudium (falls noch nicht vorliegend, letzte Notenübersicht)
• Motivationsschreiben, in dem Sie Ihr persönliches Interesse an einer Auseinandersetzung mit den aus dem Studiengangsprofil hervorgehenden Themenfeldern darstellen
• Portfolio mit eigenen Arbeiten aus Ihrem bisherigen Studien­- oder Arbeitsschwerpunkt
  Videos integrieren Sie bitte nicht in das PDF-Portfolio.
  Sie können in Ihrem Portfolio aber Download- oder Streaming-Links zu online gestellten Videos aufführen.
• Erklärung, dass die eingereichten Arbeiten selbständig angefertigt wurden

Vorauswahl durch die Prüfungskommission des Masterstudiengangs Identity Design und Entscheidung über die Zulassung zur mündlichen Prüfung (Auswahlgespräch)

Das Ergebnis der Vorauswahl wird Bewerber:innen zeitnah per e.mail mitgeteilt.

Bewerbungsverfahren – Teil 2

Einladung zum Auswahlgespräch und Bearbeitung einer Aufgabenstellung

Bewerber:innen, die von der Prüfungskommission zum Auswahlgespräch eingeladen werden, er­halten eine Aufgabenstellung. Wir bitten Sie, Ihre individuelle Antwort auf die Aufgabenstellung zu finden, diese konzeptionell herzuleiten und in einer der Aufgabe entsprechenden Form Gestalt werden zu lassen. Konkretere An- und Vorgaben erfolgen mit der Aufgabenstellung.

Auswahlgespräch mit Präsentation (siehe Aufgabenstellung)

Die mündliche Prüfung findet in Form eines Einzelgesprächs statt, in dessen Rahmen die/der Bewerber:in ihre/seine individuelle Antwort auf die Aufgabenstellung vorstellt.
Die Auswahlgespräche für Bewerbungen zum Wintersemester 2025/26 finden am Montag, 5., Dienstag, 6. und Mittwoch, 7. Mai 2025 statt.

Bewerbungsverfahren – Teil 3

Zulassung zum Studium

Bewerber:innen, die die mündliche Prüfung (Auswahlgespräch) erfolgreich bestanden haben, werden nach einer abschließenden formalen Prüfung zum Studium zugelassen, sofern sie die unter 1.) aufgelisteten Qualifikationsvoraussetzungen zum Studium erfüllen. Dazu registrieren Sie Ihre Bewerbung in einem abschließenden Schritt über das Bewerbungsportal der Hochschulverwaltung.

Bewerbung und Immatrikulation

Bewerber:innen mit bestandener Eignungsprüfung können sich ab 2. Mai 2025 regulär für die Zulassung zum Studium registrieren und immatrikulieren, sofern sie die übrigen Qualifikationsvoraussetzungen erfüllt haben.

Ausländische Studienzugangsberechtigung & Sprachniveau

Bewerber:innen, die ihre Studienzugangsberechtigung im Ausland erworben haben, müssen diese von Uni-Assist (www.uni-assist.de) durch eine Vorprüfungsdokumentation (VPD) anerkennen lassen.

Wenn Sie Ihre Hochschulzugangsberechtigung im nicht-deutschsprachigen Ausland erworben haben, benötigen Sie zudem einen Nachweis ausreichender Deutschkenntnisse. Informationen dazu finden Sie in unserer Übersicht anerkannter Sprachprüfungen.

Für Rückfragen zu Sprachprüfungen wenden Sie sich bitte an Frau Gold im Zentrum für Sprachen und Interkulturelle Kommunikation.

Im Folgenden eine Übersicht der Dokumente, die von Bewerber:innen aus dem Ausland zusätzlich zu den oben genannten, allgemeinen Bewerbungsunterlagen in ihrer Bewerbung (PDF) benötigt werden:

• Vorprüfungsdokumentation (VPD)
• Sprachzeugnis mit dem erforderlichen Sprachniveau
• Kopie des Reisepasses anstelle des Personalausweises
• Übersetzte Kopie der Hochschulzugangsberechtigung
• Ausländische Originale der Hochschulzugangsberechtigung

Studienberatung für Studieninteressierte

Wenn Sie Fragen zum Studium, zum Aufnahmeverfahren oder zu den beruflichen Perspektiven haben, wenden Sie sich bitte per Mail an den Studiengangsverantwortlichen und Fachstudienberater des Studiengangs, Prof. Stefan Bufler.

Ein Beratungsgespräch kann nach Bedarf vereinbart werden.

Informationsveranstaltungen zum Masterstudiengang Identity Design werden zudem auf dieser Seite angekündigt.

Kernteam MA Identity Design:

• Prof. Stefan Bufler MA(RCA)
• Prof. Maurice Göldner
• Prof. Carolin Jörg
• Prof. Robert Rose

Erweitertes Kollegium:

• Prof. Dr. Mahena Stief
• Prof. M.Arch. Katinka Temme
• Benjamin Stechele
• Dr. Julia Krumme

• Studien- und Prüfungsordnung