Der Löwe ist los

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In „der Löwe ist los“ geht es um den Ausbruch eines Löwen in einer Kleinstadt. Der Ausbruch ist Ausgangspunkt für mehrere Handlungsstränge, in denen die Kinder Pips und Kim, neben weiteren Kindern, Erwachsenen und sprechenden Tieren verschiedene Abenteuer erleben.
Pips und Kim sind weiß. Sie und andere weiße Charaktere helfen in der Geschichte häufig die auftretenden Probleme von Charakteren of Color zu lösen. Die Personen of Color werden als eher unbeholfen dargestellt oder treten als Gegenspieler der weißen Personen auf.
Als der Löwe ausbricht, wird der Schwarze Junge Totokatapi als Löwenfänger aus Afrika vorgestellt. Totokatapi kommt in einem primitiven Boot an und wird als zu ängstlich dargestellt, um den Löwen zu fangen. Die anderen Schwarzen Charaktere sind die Eltern Nenepapa, Nenemama und ihre Tochter Nenekiki. Die Familie wohnt auf der Papageienfresser-Insel und stellt damit eine Bedrohung für einen der tierischen Charaktere dar, der ein Kakadu ist.
Die Schwarzen Charaktere werden als primitiv und wenig reflektiert dargestellt. Ihnen werden klassische rassistische Stereotype zugeschrieben: Die Familie lebt in primitiven Hütten, Nenekiki schläft auf einem Bett aus Blättern und der Begriff „Papageienfresser“ lässt die Familie unzivilisiert und animalisch wirken. Die Illustrationen von Schwarzen Menschen sind veraltet und abwertend: Alle vier Charaktere sind mit dicken rosa Lippen, pechschwarzer Haut, Bast- und Blätterröcken und viel Schmuck stark überzeichnet.
Der letzte Akt des Buchs spielt in dem fiktionalen afrikanischen Land Sultanien, wo Pips und Kim einem Sultan helfen, einen Umsturzversuch abzuwenden. Die Beschreibung der Charaktere und des Landes sind gefüllt von Stereotypen über „den Orient“ und klaren Abwertungen. Sultanien wird als „ungastliches Land“ bezeichnet, der Sultan hat ein Lieblingskamel und raucht Wasserpfeife. Die Menschen vor Ort werden mit negativen Eigenschaften assoziiert und als lächerlich dargestellt („die braunen Männer in den weißen Nachthemden, die ihre Strümpfe um den Kopf gewickelt haben“). Pips und Kim werden in der Geschichte braun angemalt, was eine unkritische Reproduktion von Blackfacing darstellt.
