- Geistes- und Naturwissenschaften
- Aktuelles
- Projekte
- Hallo Vielfalt! Diversity-Check
- Marius, ein Storch fliegt nach Afrika
Marius, ein Storch fliegt nach Afrika

-- | - | 0 | + | ++
Das Kinderbuch „Marius. Ein Storch fliegt nach Afrika“ erzählt die Geschichte des jungen Storchs Marius, der das erste Mal auf die Reise in sein warmes Winterquartier in Afrika fliegt. Die Reise macht ihm zunächst Angst, doch schließlich fühlt er sich „auch in Afrika zu Hause“. Gemeinsam mit Marius können Kinder die Welt von oben erkunden und sich mit Ängsten auseinandersetzen, die durch große Veränderungen entstehen. Anhand der Reise illustriert das Kinderbuch von Menschen gemachte Probleme wie Umweltzerstörung, Krieg und Müll, die eben auch für Störche zur Gefahr werden können.
Die Illustrationen zeigen diverse Lebensrealitäten und unterschiedliche Menschen, denen Marius auf seiner Flugreise begegnet. Trotz des Versuchs, ein realistisches Bild zu zeichnen, lässt sich in der Darstellung eine gewisse Reduzierung afrikanischer und europäischer Lebensrealitäten beobachten, die vorherrschende Vorstellungen widerspiegelt und festigt. Europa (nicht als solches benannt) als Ausgangspunkt der Reise wird grün und mit moderner technischer Infrastruktur ausgestattet gezeichnet. Afrika wird nicht weiter differenziert in Länder oder Regionen. Auch die Vielfalt afrikanischer Lebensrealitäten wird nicht abgebildet, sondern auf zwei Bestandteile reduziert: Zum einen geht es um einen Müllberg, auf dem Kinder „glücklich“ herumspringen. Die Kinder of Color, die auf den Müllberg klettern und die Marius von der Schnur um seinen Schnabel befreien, sind kaum zu erkennen. Warum sie dort sind, wird nicht erklärt oder problematisiert. Zum anderen sind exotisierende Bilder einer Steppe mit Wildtieren zu sehen.
Gelungen ist wiederum die Darstellung zweier Szenen zu Beginn und am Ende des Buches, in denen Kinder in Europa und Kinder in Afrika Fußball spielen. So werden neben Unterschieden auch Gemeinsamkeiten hervorgehoben.
