September 2025: Alumnus Jan Tietje

 
Jan Tietje - Alumnus - Weiterbildung - Master IT-Projekt- und Prozessmanagement - berufsbegleitend - Technische Hochschule Augsburg
Foto: Jan Tietje


Steckbrief


Name:
Jan Tietje


Berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium: 
Master IT-Projekt- und Prozessmanagement (M.Sc.)


Berufsbezeichnung: Product Owner & Project Manager

Unternehmen: Schwarz IT KG

"Damit konnte ich nicht nur meine persönliche Arbeitsweise verbessern, sondern auch konkrete Mehrwerte für mein Unternehmen schaffen."

 
 
 
 
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Welche Aufgaben hatten Sie vor bzw. während Ihres Studiums IT-Projekt- und Prozessmanagement in Ihrem Unternehmen? Haben sich diese durch Ihr Studium verändert?

Das Studium ermöglichte mir, die Herausforderungen meiner täglichen Arbeit aus einer neuen, wissenschaftlich fundierten Perspektive zu betrachten. Durch den starken Praxisbezug der Vorlesungen und die enge Verknüpfung der Studienarbeiten mit konkreten Projekten in meinem Unternehmen konnte ich mein Wissen unmittelbar anwenden. So bekamen meine Aufgaben im IT-Produkt- und Projektmanagement einen zusätzlich klareren konzeptionellen Rahmen. Da meine Forschungsfragen oft eng mit meinen beruflichen Themen verknüpft waren, profitierte ich doppelt: Einerseits durch exzellente Ergebnisse in den wissenschaftlichen Arbeiten, andererseits durch praxisnahe, sofort nutzbare Lösungen für meine Projekte.

Welche im Studium erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen konnten Sie in Ihre  Tätigkeit und in Ihr Unternehmen transferieren?

Besonders wertvoll waren für mich die Inhalte aus den Modulen rund um Projektmanagement, sowohl agil als auch klassisch sowie Themen aus Führung und IT-Architektur. Sie helfen mir auch heute, fast ein Jahr nach meinem Abschluss, regelmäßig weiter. Das Studium hat meinen methodischen „Werkzeugkasten“ entscheidend erweitert: Auch wenn mein Vorgehen in vielen Bereichen bereits nahe an den gelehrten Konzepten lag, konnte ich durch die theoretische Fundierung mein Handeln deutlich absichern und professioneller begründen.

Darüber hinaus habe ich von praxisnahen Best Practices und Lessons Learned profitiert, die ich direkt in meinem Arbeitsalltag anwenden konnte sei es bei operativen Entscheidungen, in taktischen Fragestellungen oder auf strategischer Ebene. Damit konnte ich nicht nur meine persönliche Arbeitsweise verbessern, sondern auch konkrete Mehrwerte für mein Unternehmen schaffen.

Welche drei Stichworte bringen Sie mit Ihrem berufsbegleitenden Studium an der Technischen Hochschule Augsburg spontan in Verbindung?

  1. Praxisnähe
  2. Methodenkompetenz
  3. Netzwerk
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Welche Aufgaben übernehmen Sie derzeit in Ihrem Unternehmen?

In meiner Rolle als Product Owner und IT-Projektmanager bei Schwarz IT bin ich für die Entwicklung und internationale Einführung digitaler Lösungen für Lidl und Kaufland verantwortlich. Das umfasst die Leitung von Projekten vom Konzept über die Implementierung bis hin zum Rollout in mehr als 30 Ländern. Zu meinen Aufgaben gehören unter anderem das Anforderungsmanagement, die enge Abstimmung mit Fachbereichen und internationalen Stakeholdern sowie die Sicherstellung von Qualität und Termintreue. Besonders wichtig ist mir dabei, Lösungen zu schaffen, die nicht nur technisch funktionieren, sondern auch spürbaren Mehrwert für die Anwender in den Filialen und die Unternehmensprozesse bringen.

Gibt es in Ihrer Branche oder Ihrem Geschäftsumfeld ein aktuelles Thema, das aus Ihrer Sicht derzeit besonders relevant ist?

Aktuell sehe ich mehrere Themen, die branchenübergreifend und damit auch im internationalen Handel von zentraler Bedeutung sind: Zum einen die Frage, wie Cloud-Architekturen und Künstliche Intelligenz eingesetzt werden können, um Prozesse effizienter zu gestalten und Innovationen schneller umzusetzen. Zum anderen gewinnt das Thema digitale Souveränität zunehmend an Relevanz. Für global agierende Handelsunternehmen bedeutet das, Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern zu reduzieren und gleichzeitig Datenschutz, Sicherheit und regulatorische Anforderungen konsequent zu erfüllen.

Die eigentliche Herausforderung liegt darin, diese Aspekte intelligent miteinander zu verbinden: leistungsfähige und innovative Lösungen zu schaffen, die global skalierbar sind, lokal flexibel bleiben und zugleich langfristige Unabhängigkeit sichern. Unternehmen, die Effizienz, technologische Innovation und digitale Souveränität gleichermaßen in ihre Strategien integrieren, werden ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken.

 

 

Das Interview führte Celina Reichel