Unternehmen: Krones.digital
September 2025: Alumna Patrycja Edel

Steckbrief
Name: Patrycja Edel
Berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium:
Master IT-Projekt- und Prozessmanagement (M.Sc.)
Berufsbezeichnung: Projektmanagerin Internationalisierung
"Rückblickend war die Entscheidung für das Studium also nicht nur ein Karrierebooster, sondern hat mir auch eine neue Denkweise eröffnet, die mich bis heute in meiner täglichen Arbeit begleitet."
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Wie hat sich Ihre Entscheidung für den Studiengang IT-Projekt- und Prozessmanagement auf Ihre Karriere ausgewirkt?
Für mich war der Studiengang der entscheidende Schritt, um aus meiner ursprünglichen Tätigkeit im Vertrieb in die Welt des Projektmanagements einzusteigen. Mir fehlte im Arbeitsalltag Methodenwissen und ein solides Fundament, um langfristig in diesem Bereich Fuß zu fassen. Was mich an dem Studiengang sofort überzeugt hat, war der starke Praxisbezug: Viele Professor:innen kommen direkt aus der Industrie und vermitteln nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch konkrete Erfahrungen und Werkzeuge, die sich unmittelbar auf den Berufsalltag übertragen ließen.
Besonders prägend war die Erkenntnis, dass erfolgreiches Projektmanagement weit über das Abarbeiten von To-do-Listen hinausgeht. Eines meiner wichtigsten Aha-Erlebnisse im Studium war die konsequente Anwendung eines problemorientierten Denkansatzes: Zuerst die Situation verstehen, dann die Probleme identifizieren, bevor Lösungen entwickelt werden. Gerade im Unternehmensumfeld habe ich oft erlebt, dass vorschnell Lösungen vorgeschlagen werden, ohne dass alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis der Ausgangslage haben. Methoden wie Stakeholdermanagement und strukturierte Problemanalyse helfen mir heute, genau diesen gemeinsamen Nenner herzustellen und Projekte zielgerichtet voranzubringen.
Rückblickend war die Entscheidung für das Studium also nicht nur ein Karrierebooster, sondern hat mir auch eine neue Denkweise eröffnet, die mich bis heute in meiner täglichen Arbeit begleitet.
Wie haben Sie die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Privatleben während des Studiums erlebt?
Natürlich ist ein berufsbegleitendes Studium immer eine Herausforderung, das lässt sich nicht schönreden. Es erfordert Disziplin, Durchhaltevermögen und klare Prioritäten. Gleichzeitig habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich Beruf und Studium gut miteinander verbinden lassen.
Ein Beispiel: Während ich im Beruf ein neues Projekt startete, habe ich in einem Seminar für Projektmanagement eine Arbeit genau zu diesem Projekt verfasst. Dabei konnte ich Methoden anwenden, die wir im Unterricht zur Projektinitiierung und -planung gelernt hatten, wie z.B. die Erstellung eines Projektauftrags bzw. eines Projektstrukturplans. So konnte ich die im Studium vermittelten Methoden unmittelbar einsetzen und umgekehrt praktische Erfahrungen zurück ins Studium tragen. Dieses Wechselspiel zwischen Theorie und Praxis hat die Doppelbelastung deutlich erträglicher gemacht und dafür gesorgt, dass beide Bereiche voneinander profitieren.
Und keine Sorge: Zwischen Projektplänen und Studienarbeiten blieb trotzdem noch Zeit für den ein oder anderen Strandurlaub.
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Welche Aufgaben übernehmen Sie derzeit in Ihrem Unternehmen?
Bei Krones.digital bin ich als Projektmanagerin für Internationalisierung für die Weiterentwicklung der globalen Organisationsstrukturen zuständig. Ich gestalte Abläufe, Rollen und Prozesse, die das internationale Geschäft unterstützen. Meine Projekte sind in erster Linie organisatorischer Natur, bewegen sich aber im Umfeld von IT und digitalen Produkten. Als Schnittstelle zwischen Business und Technologie entwickle ich skalierbare Strukturen, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Teams und Standorten fördern und nachhaltig optimieren.
Sie sind in Ihrem Unternehmen für Internationalisierung verantwortlich. Was sind aus Ihrer Sicht aktuelle Herausforderungen in Ihrem Tätigkeitsfeld und wie gehen Sie diese an?
Die größte Herausforderung sehe ich derzeit in zwei Bereichen: Skalierbarkeit und Change Management.
Zum einen müssen Strukturen und Prozesse so gestaltet werden, dass sie international einheitlich funktionieren und gleichzeitig flexibel genug bleiben, um auf die spezifischen Anforderungen einzelner Märkte reagieren zu können. Hier geht es darum, einen Balanceakt zu meistern: Standardisierung, wo sie sinnvoll ist, und lokale Anpassung, wo sie notwendig ist.
Zum anderen erfordert Internationalisierung immer auch tiefgreifende Veränderungen innerhalb des Unternehmens. Unterschiedliche Arbeitsweisen, Erwartungen und kulturelle Hintergründe müssen berücksichtigt werden. Das bedeutet, Mitarbeitende in verschiedenen Ländern mitzunehmen, Vertrauen aufzubauen und Akzeptanz für neue Strukturen und Arbeitsweisen zu schaffen. Change Management ist hier ein Schlüsselfaktor, denn nur wenn alle Beteiligten den Sinn der Veränderungen verstehen und mittragen, kann Internationalisierung gelingen.
Mein eigener internationaler Hintergrund hilft mir dabei, unterschiedliche Sichtweisen besser zu verstehen und Brücken zu bauen. Gleichzeitig nutze ich Methoden aus dem Studium, etwa systematisches Stakeholdermanagement oder klare Kommunikationsstrukturen, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis entwickeln und Veränderungen nachhaltig verankert werden.
Welche drei Stichworte bringen Sie mit Ihrem berufsbegleitenden Studium an der Technischen Hochschule Augsburg spontan in Verbindung?
- Praxisorientiertes Lernen
- Aktualität der Inhalte
- Lebenslanges Weiterentwickeln
Das Interview führte Celina Reichel