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Der Schatz im Silbersee

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Das Kinderbuch „Der Schatz im Silbersee“ ist eine von Christian Loeffelbein geschriebene Nacherzählung eines Bandes aus der Reihe über Winnetou und Old Shatterhand von Karl May.
Die Geschichte handelt von einem Jungen, Fred Engel, der im „Wilden Westen“ Abenteuer erlebt. Zusammen mit einem Polizeiagenten (Spitzname: Tante Droll) macht er sich auf die Suche nach dem Mörder seiner Eltern und nach einer Schatzkarte seiner Eltern, die der Mörder gestohlen hat.
Das Buch verwendet rassistischeStereotype. Indigene werden mit den Begriffen „Indianer“ und „Rothäute“ bezeichnet und dadurch als „fremde“ Gruppe verallgemeinert. Mit wenigen Ausnahmen wie Winnetou werden „die Indianer“ als aggressiv, kriegerisch und bedrohlich für die weißen, europäischen Siedler dargestellt. Sie sprechen in dem Buch mit gebrochener Sprache und werden somit als ungebildet und primitiv abgewertet.
Der Mörder von Fred Engels Eltern, der schließlich von „Indianern“ getötet wird (dies wird als gerechte Rache beschrieben), wird nicht nur als hinterlistig, sondern auch als „Rothaariger mit Hakennase“ beschrieben. Damit finden auch klassische antisemitische Vorstellungen über Juden Eingang in die Erzählung.
Die Geschichte endet damit, dass Fred Engel und seine Weggefährt*innen die Schürfrechte in einer Silbermine erhalten und so zu Reichtum kommen werden. Die Konsequenzen der Ausbeutung von Rohstoffen durch weiße Siedler*innen bleibt unhinterfragt.
Handlungstragend sind ausschließlich Männer. Die einzige weiblich gelesene Person, die auch Sprechanteile hat, wird als hilfsbedürftiges Objekt der Rettung dargestellt. So wird die stereotype Geschlechterrolle der schwachen, abhängigen Frau reproduziert.
