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Viel Wissen zum Frühstück im TTZ Aichach

Unternehmerinnen und Unternehmer aus Aichach informierten sich über aktuelle Forschungsprojekte im Technologietransferzentrum (TTZ) der Technischen Hochschule Augsburg (THA)

 
Bürgermeister Klaus Habermann begrüßte die Teilnehmenden des Unternehmerfrühstücks im Technologietransferzentrum Aichach © Jessica Hövelborn/THA
10.10.2025
Augsburg/Aichach

Am 10. Oktober 2025 fand auf Einladung der Stadt Aichach das diesjährige Unternehmerfrühstück im TTZ Aichach – dem Technologietransferzentrum für Digitales Planen und Fertigen im Bauwesen – statt. Das Netzwerktreffen, das jährlich an wechselnden Orten ausgetragen wird, bot rund 30 Unternehmerinnen und Unternehmern Gelegenheit, sich über die aktuellen Forschungen zur Weiterentwicklung der Bauindustrie auszutauschen. Zugleich erhielten die Teilnehmenden von einem IT-Sicherheitsexperten der Technischen Hochschule Augsburg Tipps, wie sie ihre Unternehmen vor Cyberkriminalität schützen können.

 

Das TTZ Aichach verfügt über 1.000 m² in einer Halle im interkommunalen Gewerbegebiet „Acht 300 Gewerbepark Aichach Dasing“. Hier werden in enger Zusammenarbeit mit regionalen Partnern Kooperationsprojekte realisiert. „An das TTZ Aichach können sich Unternehmen aus der Bauwirtschaft, besonders auch Handwerksbetriebe, wenden, um im digitalen Massiv- und Holzbau für ihre realen Bedarfe innovative Lösungen und auch passgenaue Weiterbildungen gemeinsam mit der Technischen Hochschule Augsburg zu entwickeln“, sagt Mareile Hertel, Geschäftsführerin des TTZ Aichach.

„Bauvorhaben schneller, ressourcenschonender und kostengünstiger zu realisieren, das fordern viele. Wie das bereits gelingt, das zeigen die Forschenden sowie die beteiligten Baufirmen und Handwerksbetriebe aus unserer Region im TTZ Aichach sehr eindrucksvoll. Die Projekte geben immer einen informativen Einblick in die Innovationspotenziale der Bauwirtschaft“, sagt Klaus Habermann, Erster Bürgermeister der Stadt Aichach.

Vorgestellt wurden im Rahmen des Unternehmerfrühstücks aktuelle Forschungsprojekten des TTZ Aichach aus dem Beton- und Holzbau. Ebenso konnte der Maschinenpark, an dem die Forschenden ihre Projekte in der Halle bearbeiten, besichtigt werden.

Gemeinsam mit Partnern innovative Lösungen entwickeln

Ziel des TTZ Aichach ist, einen zentralen Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Bauindustrie zu leisten. Geforscht wird an alternativen Materialien im Betonbau und an innovativen Produktionsmethoden im Massivbau. Im digitalen Holzbau geht es um die Entwicklung automatisierter Fertigungsprozesse und digitaler Planungstools.

„Materialeffizienz ist für uns ein zentraler Faktor für zukunftsorientiertes Bauen. So ist es uns am TTZ Aichach zum Beispiel gelungen, eine Zimmerdecke in Fertigteilbauweise aus Carbonbeton mit viel Hohlräumen zu konstruieren, die bei gleicher Tragfähigkeit nur die Hälfte des heute üblichen Materialeinsatzes benötigt“, sagt Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel, wissenschaftlicher Leiter des TTZ Aichach im Forschungsbereich Massivbau und Experte für Carbon-Recyclingbeton an der Fakultät für Architektur und Bauwesen der THA.

Auch die Prozessoptimierung im Holzbau steht im TTZ in Aichach im Fokus. „Bauprojekte sind hochgradig individuell und werden von einer Vielzahl kleiner, kooperierender Teams und ausführender Firmen umgesetzt. Digitaler Holzbau heißt, dass wir Innovationen z.B. für eine schnellere Montage und für Materialkombinationen entwickeln und dass wir KI einsetzen und digitale Planungstools auf konkrete Unternehmensanforderungen adaptieren. Die Lösung sehen wir in digital optimierten und robotergestützt produzierten, filigranen Tragkonstruktionen“, sagt Christopher Robeller, wissenschaftlicher Leiter am TTZ Aichach und Experte für Digitale Planung und Produktion.

Cybersicherheit – Professor der THA schärft das Bewusstsein

Beim Unternehmerfrühstück war ebenso Prof. Dr. Dominik Merli zu Gast. Er ist IT-Sicherheitsexperte und wissenschaftlicher Leiter des TTZ Data Analytics in Donauwörth sowie Leiter des THA_innos – Institut für innovative Sicherheit der THA. Erläutert hat er, wie sich Unternehmen vor Hackerangriffen schützen können. „Auch in Bayerisch-Schwaben sind Unternehmen von Cyberkriminalität betroffen. Zudem werden immer mehr vernetzte Geräte und Produkte eingesetzt, die Teil des Internet of Things sind und eine Vielzahl von Möglichkeiten für Angreifer bieten. Doch leider fehlt noch viel zu oft das Bewusstsein für Cybersicherheit“, sagt Prof. Dr. Dominik Merli. Sein Engagement für IT-Sicherheit geht so weit, dass er dazu vor kurzem den Song „Cyber Gangsta’s Paradise“ und ein Musikvideo veröffentlicht hat. Sein Credo: „Nicht jedes Produkt braucht eine Verbindung zum Internet. Und wenn es eine hat, braucht es ein Mindestmaß an Cybersicherheit.“

„Prof. Merli hat uns einen intensiven Einblick zum Thema IT-Sicherheit gegeben. Es ist gut zu wissen, dass es am TTZ Donauwörth Unterstützung für Unternehmen zu allen Fragen rund um die vielfältigen Formen von Cybersicherheit gibt“, sagt Thomas Wörle von der Wirtschaftsförderung der Stadt Aichach.

Unter dem Hashtag #CRAmitINNOS informiert Merli regelmäßig auf dem Business-Netzwerk LinkedIn über den EU-weiten Cyber Resilience Act (CRA). Zudem veröffentlicht er aktuelle Informationen zum CRA auf der Webseite von THA_innos. Im Song „Cyber Gangsta’s Paradise“ schlüpft er u.a. in die Rolle des böswilligen Hackers MC BlackHat und beschreibt die – für Angreifer – paradiesischen Missstände bei der Cybersicherheit von Produkten. Das Video ist auf YouTube abrufbar.

Impressionen vom Unternehmerfrühstück

 
Prof. Dr. Dominik Merli schärfte das Bewusstsein für Cybersicherheit
Netzwerken stand im Vordergrund

Bilder: Jessica Hövelborn

Die Geschäftsführerin des TTZ Aichach Mareile Hertel informierte über die aktuellen Forschungsprojekte
Die wissenschaftlichen Leiter des TTZ Aichach Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel (links) und Prof. Dr.-Ing. Christopher Robeller (rechts) im Gespräch mit Thomas Wörle von der Wirtschaftsförderung der Stadt Aichach

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