VHBV
Verstärkung bestehender Massivdecken mit Holzquerschnitten in Holz-Beton-Verbundbauweise

Projektbeschreibung
Die Bauindustrie verarbeitet 70 Prozent aller in Deutschland geförderten Ressourcen. Das ist mehr als jede andere Branche. Bedingt durch diesen Ressourcenverbrauch und der immensen CO2-Emissionen sowie der direkten negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die Klimaerwärmung besteht akuter Handlungsbedarf. Bei der Umsetzung von Ressourceneffizienz kommt der Bauindustrie daher eine wichtige Schlüsselrolle zu.
Im Forschungsprojekt VHBV geht es um die Verstärkung bestehender Massivdecken mit Holzquerschnitten in Holz-Beton-Verbundbauweise. Die Leitung obliegt Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel, wissenschaftlicher Leiter im Forschungsfeld Massivbau am Technologietransferzentrum (TTZ) für digitales Planen und Fertigen im Bauwesen in Aichach. Eng eingebunden ist Doktorand Julian Frede von der Fakultät für Architektur und Bauwesen der Technischen Hochschule Augsburg.
Als Projektpartner beteiligt ist die Zimmerei Franz Achter GmbH & Co. KG ein Unternehmen, das mit einer langjährigen Erfahrung im Holzbau die Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse prüfen und die Wirtschaftlichkeit des Systems bewerten kann. Das Projekt profitiert zudem von der örtlichen Nähe des Unternehmens zum TTZ Aichach, in dem das Versuchsprogramm durchgeführt wird.
Die Projektidee hatte im Auswahlverfahren der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. überzeugt und wird damit aus Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat in der Projektlaufzeit 10#72025 - 09/2027 gefördert.
Ausganssituation
Neben dem verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen bei Neubauten ist der Erhalt bestehender Bauwerke eine zentrale Herausforderung. In Deutschland sind rund 63 Prozent der Wohngebäude vor 1979 errichtet worden und weisen daher meist eine schlechte Energiebilanz auf. Mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 ist der Sanierungsbedarf von Wohngebäuden in Deutschland daher erheblich. Da viele ältere Gebäude für eine zeitgemäße Nutzung umgebaut werden, ist bei der Sanierung häufig eine Verstärkung der Tragkonstruktion, insbesondere der Decken, erforderlich. Dabei müssen sie den heutigen Brand- und Schallschutzanforderungen entsprechen. Nicht nur im Wohn- und Geschossbau wird der Sanierungsbedarf stark ansteigen.
Auch Bauwerke industrieller Nutzung werden oft einer Umnutzung unterzogen. Dabei könnte beispielsweise ein Unternehmen in der Fertigung neue Produktionslinien einführen wollen, deren Maschinen die Bestandsdecken überlasten. Oft ist der Einbau einer Unterkonstruktion aufgrund eines erforderlichen stützenfreien Raums nicht möglich. Durch eine nachträgliche Verstärkung der Decke können Produktionskapazitäten ohne ausufernde zusätzliche Investitionen in die Räumlichkeiten hochgefahren werden.
Projektziel
Das Forschungsvorhaben VHBV setzt an diesem Punkt an und verfolgt das übergeordnete Ziel, bestehende Stahlbetonbauteile durch die Integration von Holzbalken zu verstärken. Die Holzbalken werden auf der unteren Zugseite der Stahlbetonträger oder -platten mit Verbindungsmitteln angebracht werden. Durch die Entlastung der Stahlzugbewehrung und die Verschiebung der Schwerelinie des Deckenquerschnitts in Richtung Holzquerschnitt, weisen die verstärkten Decken eine verbesserte Tragfähigkeit auf. Die Technologie soll herstelleroffen der Baubranche zur Verfügung gestellt werden. Im Projekt werden neben Biegeversuchen auch ein Demonstratorvorhaben umgesetzt, um die Machbarkeit zu zeigen. In Bemessungshilfen soll – unter dem Einfluss verschiedener Parameter – die Dimensionierung erleichtert werden und so Planenden ein unkomplizierter Überblick über die Vorteile des System ermöglicht werden.
Partner
Interne Partner
Telefon:  | +49 821 5586-3637  | 
Telefon:  | +49 821 5586-3724  | 
Externer Partner
Zimmerei Franz Achter GmbH & Co. KG  | |
Förderung
Projektträger
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.  | |
Förderprogramm: Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen  | |
Fördermittelgeber
Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH)  | |
Föderkennzeichen: 2224HV020A  | |

Kontakt
TTZ Aichach  | |

