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LowDust

Entwicklung einer neuartigen Bremsenkühlung zur Reduzierung von Feinstaubemissionen an KFZ-Bremsanlagen

 
TTZ Gersthofen
Im Forschungsprojekt LowDust geht es darum, Feinstaubemissionen an KFZ-Bremsanlagen zu reduzieren. Auf der Zeichnung abgebildet ist ein simulierter Radkasten mit Bremsenkühlung (Stromlinien Färbung nach Geschwindigkeit). Copyright: Nico Richter/THA
01.01.2025 - 30.06.2027

Projektbeschreibung

Im Forschungsprojekt LowDust wird am Technologietransferzentrum der Technischen Hochschule Augsburg (THA) in Gersthofen unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Neven Majić von der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik der THA eine neuartige Bremsenkühlung zur Reduzierung von Feinstaubemissionen an KFZ-Bremsanlagen entwickelt, mit dem Ziel, Feinstaubemissionen auf ein Minimum zu reduzieren.

Um die Umwelt nachhaltig zu schonen ist eine Reduzierung der Feinstaubemissionen im KFZ-Bereich unabdingbar. Etwa 50 Prozent der Feinstaubemissionen von Kraftfahrzeugen sind nicht auf die Abgase des Verbrennungsprozesses zurückzuführen (Nicht-Abgasemissionen). Ein Großteil dieser Emissionen wird durch die beim Bremsvorgang entstehenden Feinstaubpartikel gebildet. Um diesen Teil der Feinstaubemissionen zu reduzieren sind intensive Entwicklungsarbeiten an den Bremsanlagen von Kraftfahrzeugen notwendig.

Das Forschungsprojekt LowDust ist ein Verbundprojekt mit den Firmen Schmid Motorsport und 4D Concepts und wird im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie von 2025 - 2027 gefördert. Ziel ist es, durch Kühlung der Bremsscheibe die resultierenden Feinstaubemissionen auf ein Minimum zu reduzieren.

Das Forschungsfeld

 

Feinstaubemissionen – das Dauerthema des 21. Jahrhunderts

Der Emission von Treibhausgasen und Feinstäuben wird mit der aktuellen Norm Euro 7 ein neuer Standard gesetzt. Um die in dieser Norm vorgegebenen Richtwerte von lediglich 7 mg/km Bremspartikel einzuhalten, wird in diesem Projekt ein innovativer Ansatz verfolgt, um die emittierten Feinstaubpartikel von KFZ-Bremsanlagen zu reduzieren.

Untersuchungen haben ergeben, dass die Partikelemissionen von Bremsanlagen bei Bremsscheibentemperaturen oberhalb von circa 150°C sprunghaft ansteigen. Die Erhöhung beträgt hierbei über 50 Prozent. Eine Reduzierung der Bremsscheibentemperatur führt dementsprechend auch zu einer Reduzierung der emittierten Partikel, besonders wenn die Bremsscheibentemperatur unterhalb von 150°C gehalten werden kann.

Der in diesem Projekt gewählte Lösungsansatz ist, dass durch die Nachrüstung einer additiv gefertigten Bremsenkühlung die kühlere Umgebungsluft aus der Luftströmung am Unterboden des Fahrzeugs als Kühlmittel verwendet wird. Hierfür soll ein Bauteil in Leichtbauweise entwickelt werden, das eine trichterförmige Öffnung unterhalb des Fahrzeuges nahe des Reifens besitzt und über einen möglichst widerstandsarmen Strömungskanal die Luftströmung auf verschiedene Stellen an der Bremsscheibe umlenkt. Herausforderungen des Projekts sind, den zur Verfügung stehenden Bauraum des Radkastens zu nutzen, um eine möglichst optimale Luftführung zu entwickeln. Da die Bauweise innerhalb eines Radkastens in der Regel schon kompakt ausfällt und sich im Fahrprozess kontinuierlich ändert, muss mit unregelmäßigen Freiformen gearbeitet werden.

 
Zeichnung: Modellierter Radkasten mit Bremsenkühlung (Copyright: Nico Richter – THA)
Modellierter Radkasten mit Bremsenkühlung. Copyright: Nico Richter – THA
 

Ziel

 

Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, die Temperatur und die damit verbundenen Partikelemissionen in der Bremsanlage so gering wie möglich zu halten. Aufgrund der Komplexität der Aufgabe können daraus unterschiedliche Teilziele formuliert werden. Diese sind:

  • Zum einen die Entwicklung einer optimalen Strömungsführung und Analyse der optimalen Anströmstrategie.
  • Zum anderen ist ein möglichst geringes Bauteilgewicht gefordert, damit die Fahrzeugmasse nicht unnötig erhöht wird und somit durch die Abgasemissionen mehr Feinstaub emittiert wird.

Zur Erreichung dieser Ziele werden Optimierungsalgorithmen sowie numerische Simulationen verwendet, um die Einflüsse verschiedener Änderungen zu untersuchen. Anschließend müssen experimentelle Daten erhoben werden, um die Projektergebnisse zu verifizieren. Hierfür werden Versuche auf einem Bremsenprüfstand durchgeführt sowie ein Sensorsystem für die Ermittlung realer Daten aus Testfahrten entwickelt.

Partner

 

Externe Partner

Schmid Motorsport GmbH

Homepage (extern)

4D Concepts GmbH

Homepage (extern)

Förderung

 

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE)

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)

Homepage (extern)

 

Kontakt

 
Logo der Hightech Agenda Bayern
Gefördert durch die Hightech Agenda Bayern des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

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